Logo Kanton Bern / Canton de BerneAmt für Justizvollzug
08. Oktober 2004
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Grosse Strukturreform im Amt für Freiheitsentzug und Betreuung

aid. Die Organisationseinheit „Gefängnisse des Kantons Bern“ wird als Abteilung des Amtes für Freiheitsentzug und Betreuung (FB) aufgelöst. Das Gefängniswesen wird direkt der Amtsleitung unterstellt. Die Supportprozesse werden künftig direkt vom Stab der Amtsleitung sichergestellt. Zudem wird ein zentrales IT-Kompetenzzentrum für den ganzen Geschäftsbereich aufgebaut. Die Leitung des Geschäftsbereichs wird personell breiter abgestützt.

Die Analyse im Rahmen eines direktionsinternen Projekts hat gezeigt, dass die Führungsarchitektur dem heutigen Gefängniswesen des Kantons Bern nicht mehr entspricht und angesichts veränderter Gegebenheiten zu schwerfällig ist und mit flacheren Hierarchiestufen ausgestattet werden muss. Die bisherige Organisationseinheit„Gefängnisse des Kantons Bern“ wird daher als eigenständige Abteilung des Amtes für Freiheitsentzug und Betreuung (FB) aufgelöst, die Direktion der Gefängnisse als Führungsstufe eliminiert. Dementsprechend werden die Leitungsorgane der vier Gefängnisregionen, der Bewachungsstation am Inselspital und der Gefangenentransportstation mit zusätzlichen Kompetenzen und entsprechender Verantwortung für die operative Betriebsführung betraut und direkt der Amtsleitung FB unterstellt.

1998 wurde das Gefängniswesen aus den Strukturen der Kantonspolizei herausgelöst und neu dem Amt FB unterstellt, da die Hauptaufgaben in diesem Bereich mit dem Kerngeschäft der Kantonspolizei nur wenige Berührungspunkte aufwiesen. Der Vollzug von Prozesshaft (Untersuchungshaft, Aus-schaffungshaft) und von kurzen Freiheitsstrafen ist ein Teilbereich des Kerngeschäfts Freiheitsentzug und Betreuung. Die fünf Regionalgefängnisse und alle 21 Bezirksgefängnisse wurden damals– analog den Vollzugsanstalten und Jugendheimen im Amt FB– unter die Leitung eines Direktoriums gestellt.

Die Entwicklung im Gefängnisbereich ist insbesondere geprägt durch Veränderungen wie der platz- und angebotsmässigen Vergrösserung der Bewachungsstation am Inselspital, dem stark erhöhten Bedarf an innerkantonalen Gefangenentransporten, der Auslagerung des gesamten interkantonalen Gefangenen-transports, des Neubaus mit Erweiterung des Regionalgefängnisses Thun mit 77 Plätzen, der Planung des Neubaus eines Regionalgefängnisses in Burgdorf mit 110 Plätzen und der etappierten Schliessung sämtlicher kleinen Bezirksgefängnisse (Ausnahmen: Fraubrunnen, Büren; Wiedereröffnung Wangen).

Die neuen Schlüsselfunktionen im Gefängnisbereichübernehmen: Marlise Pfander, Leiterin Regional-gefängnis Bern (bisher Dienstchefin im Migrationsdienst, Amt für Migration und Personenstand); Paul J. Loosli, Leiter Regionalgefängnis Thun (bisher interimistischer Leiter Regionalgefängnis Thun); Bruno Graf, Leiter Regionalgefängnis Biel (bisher stellvertretender Leiter Regionalgefängnis Bern); Fritz Räss, Leiter Regionalgefängnis Burgdorf (bisher); Bruno Schafer, Leiter Bewachungsstation am Inselspital (bisher); Peter Möri, Leiter Transportstation (bisher). Die neue Führungsstruktur im Gefängniswesen wird mit Wirkung ab 1. Januar 2005 eingeführt, die Stellenantritte erfolgen situativ.

Mit dem Ziel, den Geschäftsgang in den Bereichen Finanzen, Personaladministration, Raum und Logistik des Gefängnisbereichs zu professionalisieren und entsprechende Supportprozesse zu be-schleunigen, werden diese Aufgaben als Dienstleistung künftig für alle Gefängnisbetriebe zusammen-gefasst im Amtsstab FB erledigt. Weil gleichzeitig im Rahmen verschiedener Informatikprojekte einÜbergang von den einzelbetrieblichen Insellösungen zu einer harmonisierten Einheitsapplikation für die Insassenadministration im Geschäftsbereich Freiheitsentzug und Betreuung stattfindet,übernimmt der Amtsstab FB zusätzlich ein weiteres Aufgabenfeld und baut ein zentrales IT-Kompetenzzentrum auf.

Die neuen Schlüsselfunktionen im Amtsstab FBübernehmen: Georges Caccivio, Stabschef (bisher Leiter Geschäftsfeld Raum, Politik und Report, Generalsekretariat Polizei- und Militärdirektion); Barblina Löhrer, Leiterin Finanz- und Rechnungswesen (bisher Rechnungsführerin FB); und Martin Leibundgut, Leiter IT und Raum (extern). Die Reorganisation und neue Konstituierung der Stabsdienste ist bereits per 1. Oktober 2004 erfolgt.

Mit Wirkung ab 1. Januar 2005 wird die Stellvertretung des Amtsvorstehers, die bisher durch den Stabs-chef und im Rotationssystem durch ein Mitglied der Leitungskonferenz FB wahrgenommen wurde, zu einem Vollamt ausgestaltet. Stellvertretender Amtsvorsteher wird Beat Jost (bisher Rechtsdienst FB).

Auf alle neu definierten Stellenprofile konnten sich sämtliche bisherigen Mitarbeitenden bewerben und dies noch vorgängig deröffentlichen Ausschreibung. Elf Mitarbeitende mussten neu extern rekrutiert werden. Die Stellen von insgesamt sechs bisherigen Mitarbeitenden werden definitiv aufgehoben. Für die Betroffenen ist eine professionelle Unterstützung und Suche nach neuen Perspektiven voll im Gange.

Die organisatorischen Strukturen der Vollzugsanstalten, der Jugendheime, der Abteilung Bewährungs-hilfe und alternativer Strafvollzug sowie der Abteilung Straf- und Massnahmenvollzug bleiben unverändert erhalten.


Auskünfte erteilt: Martin Kraemer, Vorsteher Amt für Freiheitsentzug und Betreuung, Tel. 031 634 28 80

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